Still ruht der See. Nur einige Regentropfen machen Wellen - Schwimmer sind weit und breit nicht zu sehen. Der Starkholzbacher See ist immer noch gesperrt und wird es zunächst auch bleiben, teilt das Landratsamt mit. Jetzt sammeln engagierte Bürger Spenden für die Sanierung.
"Vor allem im Sommer lockt mich die schöne Natur und das Badevergnügen des Starkholzbacher Sees. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der See ist gesperrt - und das vorübergehend aus hygienischen Gründen", schreibt Andreas Scholz, der aus Hall nach Stuttgart gezogen ist, in einem Leserbrief.
So wie er ärgern sich viele einstige Badegäste. Nach dem massiven Fischssterben Anfang Juli wurde der See vom Gesundheitsamt des Landkreises gesperrt (wir berichteten). Als Verursacher für den Tod der Tiere wurde der Keim "Aeromonas sobria" ausgemacht, der in der Natur vorkommt und sich offensichtlich aus nicht endgültig geklärten Gründen im See massiv vermehrt hat. "Die jüngsten mikrobiologischen Untersuchungen haben eine sehr gute Wasserqualität gezeigt", sagt Andreas Braun, Pressepsprecher des Landkreises. "Bis auf weiteres bleibt der See aber gesperrt. Die Badesaison ist bald vorbei". Der Landkreis hatte die Besitzerin des See, die Stadt Schwäbisch Hall, aufgefordert, das Gewässer zu sanieren, um eine gute Wasserqualität dauerhaft sicherzustellen. Das werde derzeit noch intensiv geprüft, heißt es aus der Haller Stadtverwaltung. Dem Gemeinderat werde in den ersten Sitzungen nach der Sommerpause ein Kostenkonzept präsentiert.
Letztes Jahr war schon der Sommer verregnet, in diesem Jahr ist es nass und zudem kam auch noch die Sperrung des Sees hinzu: Bricht der Umsatz in der Gipsmühle ein, dem Ausflugslokal in der Nähe des beliebten Badegewässers? "Ich denke, die Umsatzeinbrüche sind gar nicht so gravierend", sagt Susanne Butz, Inhaberin der Gipsmühle. Sie lobt die Stadtverwaltung, die sie immer auf dem neuesten Stand hält und das Engagement aus der Bevölkerung. "Es gibt viele engagierte Leute, die schon etwas gespendet haben und auch bei einer Sanierung des Sees helfen würden." Auf dem Tresen der Gipsmühle steht eine riesige Spendenbüchse. Sie ist allerdings nur auf dem Boden mit Centstücken bedeckt. Den wenigen Unerschrockenen, die täglich im See baden, mache das noch mehr Spaß, weiß Butz: Im See ist man jetzt häufiger allein. Bei dem Regenwetter gestern trauten sich aber nicht einmal die ganz harten Schwimmer in die Fluten.
Tobias Würth
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 04.09.2007