Starkholzbacher See bleibt gesperrt - Zu wenig Sauerstoff oder Giftstoffe?
Warum mussten hunderte von Fischen im Starkholzbacher See sterben? Man weiß, dass man bislang nichts weiß - so kann man die Erkenntnisse zusammenfassen, die zwei der drei Laboranalysen ergeben haben. Auf eine dritte Untersuchung wartet das Gesundheitsamt des Landkreises Hall noch.
TOBIAS WÜRTH
SCHWÄBISCH HALL
Giftstoffe von außen oder zu wenig Sauerstoff im See? Die Ursache für den Tod der Fische mit einem Gesamtgewicht von zirka 500 Kilogramm im Starkholzbacher See in der vergangenen Woche (wir berichteten) ist weiter ungeklärt. Derzeit gibt es keinen Grund, warum die Fische tot sind, fasst Dr. Thomas Pfisterer, stellvertretender Leiter des Veterinäramtes, die Ergebnisse zusammen. Entweder sei es ein spezielles Gift, das die Fische getötet hat. Oder der Starkholzbacher See sei umgekippt, was so viel bedeutet, dass zu wenig Sauerstoff im See war.
Zwei der drei Wasser- und Fisch-Untersuchungen sind abgeschlossen (siehe Kasten). Ich kann nur ausschließen, dass es Gülle war, sagt Gesundheitsamtsleiterin Dr. Renate Lorenz-Lauermann. Sie will noch die letzten Ergebnisse abwarten, bevor sie entscheidet, wann der See wieder für Badegäste geöffnet werden kann. Solang gilt das Badeverbot weiter.
Lorenz-Lauermann schließt nicht aus, dass Sauerstoffmangel der Grund für das Fischsterben ist. Am Sonntag vor einer Woche wurde ein niedriger Wert im Wasser gemessen. Mittlerweile sei er aber wieder gestiegen. Lorenz-Lauermann: Es gibt Situationen, bei denen ein See aufgrund von Hitze oder anderen äußeren Einflüssen kippt.
Hermann Pfitzer, Vorsitzender des Fischzuchtvereins Hall, der den Weiher bewirtschaftet, möchte nicht so recht an die Theorie glauben, dass zu wenig Sauerstoff im See war: Es leben ja jetzt noch Fische drin, das gibt mir zu denken. Er möchte sich nicht festlegen, hält es aber für denkbar, dass ein Schwall von Gift aus der Forst- oder Landwirtschaft die Ursache fürs Fischsterben ist. Die Fische, die Vereinsmitglieder angeln, werden nicht verkauft, sondern nur von Mitgliedern gegessen. Und diese würden zurzeit die Lage abwarten, bevor sie wieder angeln gehen.
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 10.07.2007