Stadt will Möglichkeiten prüfen - Ablagerung auf Deponie in Beltersrot "denkbar". Was kann man tun, um den Starkholzbacher See vom Faulschlamm zu befreien? Mit dieser Frage will sich die Stadt Hall nun auseinander setzen. Wird er ausgebaggert, wäre eine Ablagerung auf der Deponie in Beltersrot laut Hohenlohe-Landrat Helmut M. Jahnn "grundsätzlich denkbar".
Schwäbisch Hall. Die DLRG-Ortsgruppe Hall wollte genau wissen, wie fortgeschritten die Verschlammung ist und maß am Mittwochabend an 16 Punkten dessen Tiefe. Das Ergebnis: An manchen Stellen ist der zähe Morast 1,40 Meter tief. ..Wenn wir in den Schlamm gestochen haben, stiegen Gasblasen nach oben.., berichtet Jochen Siegle, Technischer Leiter der DLRG. ..Danach hat es ziemlich gestunken... Viele Badegäste hätten sich in letzter Zeit über den Zustand des Sees beschwert, berichtet Siegle. Die Verschlammung erklärt er sich so: ..Früher war um den See herum deutlich weniger Bewuchs. Dadurch fiel nicht so viel Laub in den See. Das ist heute anders. Das Laub machtb etwa 90 Prozent der Verschlammung aus...
Auch im Haller Gemeinderat war am Mittwoch der Zustand des Sees ein Thema. Die Verwaltung solle ausrechnen, wie teuer das Ausbaggern des Sees sei, forderte der SPDFraktionsvorsitzende Dieter Vogt. Dem schloss sich FWV-Vorsitzender Hartmut Baumann an. Die Stadt müsse ein ..bezahlbares Konzept entwickeln, um den See zu retten.., erklärte CDU-Stadtrat Armin Stutz. ..Die Verwaltung ist dran.., meinte dazu Erster Bürgermeister Bernd Stadel. Noch vor den Beratungen zum Doppelhaushalt 2008/09 wolle man Ergebnisse vorlegen. ..Wir werden prüfen, ob Ablassen und Ausbaggern die einzig glückselig machende Maßnahme ist. Die teuerste ist es auf jeden Fall... Wohin mit dem Schlamm, wenn er erst einmal ausgebaggert ist? Laut Jochen Siegle spricht nichts dagegen, ihn auf angrenzenden Feldern auszubringen. ..Der Schlamm ist nicht giftig. Wo sollte das Gift auch herkommen?.. Eine weitere Möglichkeit: Der Schlamm wird auf die Kreismülldeponie nach Beltersrot gebracht, die bis 2009 abgedeckt sein soll. Womit, ist nach dem Rückzieher des Hohenloher Kreistags aus dem Geschäft mit Erde aus Italien noch unklar. ..Grundsätzlich ist das denkbar.., sagt Helmut M. Jahn, Landrat des Hohenlohekreises. ..Man müsste natürlich prüfen, ob der Schlamm mit Schadstoffen belastet und von der Konsistenz her für die Abdeckung geeignet ist...
Das Badeverbot, das nach dem Fischsterben Anfang Juli für den Starkholzbacher See erlassen wurde, bleibt indes nach Auskunft des Landratsamts vorerst bestehen.
Jochen Höness
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 27.07.2007