Haushaltsmittel für die Sanierung des Gewässers werden auf 400000 Euro aufgestockt
Die Fraktionen im Haller Gemeinderat sind sich einig: Gegen die Verschlammung des Starkholzbacher Sees muss etwas getan werden. Einstimmig fiel am Mittwoch der Beschluss, den See abzulassen. Wie das Gewässer saniert werden soll, wurde aber noch nicht entschieden.
Erster Bürgermeister Bernd Stadel rechnet damit, dass man noch in diesem Jahr beginnen kann, den Starkholzbacher See in die Bibers abzulassen. Man müsse aber zunächst mit dem Haller Fischzuchtverein besprechen, wann die verbliebenen Fische in den Kocher ??umquartiert?? werden können. ??Das geht aber nur, wenn sich die Fische noch nicht zur Winterruhe zurückgezogen haben??, meint Hermann Pfitzer, Vorsitzender des Haller Fischzuchtvereins, der den See bewirtschaftet. ??Sonst ist ein Fischsterben vorprogrammiert.?? Ob die Fische noch aktiv sind, hänge von der Wassertemperatur ab. Diese gelte es nun zu prüfen.
100000 Euro wollte die Verwaltung ursprünglich in den nächsten zwei Jahren in die Hand nehmen, um den Starkholzbacher See als Badesee und Naherholungsgebiet zu retten. Viel zu wenig, befanden CDU, SPD und Grüne und beantragten eine Aufstockung auf 400000 Euro. Mit diesem Geld soll der See ausgebaggert werden.
FDP und FWV tendieren hingegen zu einer Spar-Variante, bei der der Schlamm ??ausgewintert?? wird - also nicht entfernt wird, sondern durch den Frost zusammensackt, ehe das Wasser wieder eingelassen wird. Diese Maßnahme müsste man alle fünf bis sechs Jahre wiederholen. ??Ablassen des Sees und Auswinterung des Schlammmaterials: Ja lieber Gott, was soll denn das???, kommentierte CDU-Stadtrat Claus Unser am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung diese Variante. Der Schlamm müsse beseitigt werden. Dieter Vogt (SPD) pflichtete ihm bei: ??Wir müssen heute eine Grundsatzentscheidung fällen. Klar ist: Das Landratsamt besteht auf einer nachhaltigen Variante und hebt das Badeverbot vorher nicht auf.?? Andrea Herrmann (Grüne) betonte, dass man eine Lösung suchen müsse, ??die Bestand hat und bei der man nicht alle fünf Jahre den See ablassen muss??.
OB Pelgrim schlug schließlich vor, über vier Punkte en bloc abzustimmen: Der See wird abgelassen, dann wird die Situation analysiert, der See als Badesee saniert und für all dies werden 400000 Euro bereitgestellt und mit einem Sperrvermerk versehen, sodass sie erst nach erneuter Beratung verwendet werden dürfen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Jochen Höness
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 30.11.2007