Bis zum 4. Oktober soll er leer sein. Danach will der Haller Gemeinderat über die Sanierung entscheiden. Vor über einem Jahr starben dort hunderte Fische.
Täglich zieht Gewässerwart Manfred Böhm ein Brett. Rund eine Handbreit Wasser fließt danach über den so genannten „Mönch“ in die Bibers. Bis zum 4. Oktober geht das so weiter. Dann soll der See fast leer sein und die restlichen Fische werden gefangen. „Wie viele das sein werden, ist ganz schwer zu sagen. Wir rechnen mit rund drei bis vier Tonnen“, erläutert Gewässerwart Manfred Böhm vom Fischzuchtverein Schwäbisch Hall. Beim Fischsterben im Juli 2007 seien mehr Tiere verendet, als damals angenommen. Zunächst war von 500 Kilogramm die Rede. Böhm schätzt die Menge aber auf weit mehr als die später abgewogenen 1,1 Tonnen. Dem Verein sei damals ein Schaden von knapp 10000 Euro entstanden. „Die restlichen Fische kommen in den Breiteichsee, den Kocher und den Stausee Steinbach“, erläutert Hermann Pfitzer, Vorsitzender des Haller Fischzuchtvereins. Der Seewerde behutsam abgelassen, damit nicht zu viel Schlick in den Fluss darunter gelangt, in dem Fische und andere Tiere leben. Zudem sollen alle Tiere im Starkholzbacher See die Chance erhalten, zum Abfluss zu schwimmen und nicht unterwegs in einer Pfütze zu verenden. Der Haller Gemeinderat hat das Ablassen des Sees befürwortet. Über die Sanierung des verschlammten Gewässers ist man sich noch nicht einig. Es soll nach Expertenmeinung durch Schlamm und andere Stoffen aus den angrenzenden Feldern zum Umkippen gebracht worden sein. Ein Ausbaggern des Schlamms allein sei nicht die Lösung, meinte ein beauftragter Diplom-Geoökologe. Der Fischzuchtverein warnt davor, den schlammigen Boden des Sees zu betreten. Personen könnten einsinken und sich nur schwer von allein befreien.
Tobias Würth
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 27.09.2008