„Ich habe es mir angeschaut. Als Laie muss ich sagen: Der Schlamm ist überraschend gut ausgetrocknet“, sagt Halls Oberbürgermeister Pelgrim. Derzeit wird geklärt, wo der Dreck hingeschafft werden kann.
Die Stadtverwaltung SchwäbischHall hat einen Zeitplan zur Sanierung vorgelegt. ImDezember 2009 steht die „Wiederbespannung des Sees“ in der Tabelle. Auf Deutsch bedeutet das: Es wird Wasser eingelassen. Was mit dem Schlamm, der noch auf dem Grund liegt, passiert, wird nun diskutiert. „Ich gehe davon aus, dass man im August den See ausbaggern kann“, sagt Oberbürgermeister Hermann- Josef Pelgrim. „Wir müssen sehen, was es kostet.“ Eine Zusage der Firma „Case“, Bagger zu stellen, würde den Preis verringern. Pelgrim setzt auch auf den Förderverein.
Stadtplaner Eberhard Neumann stellte im Bibersfelder Ortschaftsrat Mitte Mai den Fahrplan und Details zur Sanierung vor: „Man schätzt derzeit, dass 10000 Kubikmeter Schlamm abgetragen werden müssen.“ Vor einem halben Jahr wurde das Schlammvolumen – damals im größeren, feuchten Zustand – auf das Doppelte geschätzt. Die Taktik des Austrocknens zeigt Wirkung. Wo der „bockelharte Boden“ hintransportiert werden soll, wird weiter diskutiert. „Was wir genau damit machen, stellt sich wohl erst beim Baggern heraus“, sagt Thomas Thieme. Der FDP-Stadtrat ist Vorsitzender des Fördervereins, der kürzlich gegründet wurde und dessen Gemeinnützigkeit nun anerkannt ist.
Erst zu flüssig,umschweren Baggern Halt zu geben, nun zu fest? Möglicherweise kann zumindest die oberste Schicht des Seebodens nicht auf Felder ausgebracht werden, da die Substanz einfach zu hart ist und die Streuer der Bauern damit überfordert wären. Eine Idee sei es, die harte Ebene auf den Haller „Tafelberg“ beim Solpark zu karren, auf dem schon der Aushub des Kocherqaurtiers liegt, meint Thieme. Das könnte der Förderverein aber nicht allein stemmen. Rund 700 bis 800 Lastwagenfuhren seien notwendig. Thieme bleibt aber – wie die vielen Mitstreiter im Verein – zuversichtlich, ja geradezu enthusiastisch: „Sie glauben nicht, was da alles läuft. Was vorangetrieben wird, ist phantastisch.“ Der Verein habe schon Unterausschüsse gebildet, die sich beispielsweise mit Marketing und Spendensammeln beschäftigen. In einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Verwaltung sollen nun Lösungen gefunden werden. Thieme: „Es ist alles positiv. Jeder ist am Denken, wie es gehen kann.“ Die Verwaltung ließ 2008 das Wasser des Sees ab, nach einem Fischsterben im Juli 2007. Ein Gutachter prüfte das Gewässer und trug zur Diskussion der Therapie bei, die noch andauert. Auf einer Bürgerversammlung in Bibersfeld votierten Anwohner für eine nachhaltige Lösung samt Ausbaggern. Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim gibt nun eine Einschätzung ab: „Wenn es sich alles weiter so positiv abzeichnet wie jetzt, könnte man wohl im Jahr 2010 im See baden.“
Tobias Würth
(c) SWP/Zeitungsverlag Schwaebisch Hall, 05.06.2009